ROMANY DANCE SCHOOL PROJEKT

Tanzkultur als Kulturdialog

(2006 - 2020)

 

 

 

Das freie, integrative Projekt ROMANY DANCE SCHOOL ist  in Westeuropa bisher einzigartig. 2006 wurde es von der Berliner Künstlerin Katjusha Kozubek in der Schweiz initiiert, konzipiert  und wird bis heute von ihr geleitet.

 

Nach über 35 Jahren internationaler Bühnentätigkeit als  Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin gibt sie heute künstlerisches Handwerk und weltoffene Lebensphilosophie im Romany Dance School Projekt weiter. Vor allem aber vermittelt sie ihre Erfahrungen von Begegnungen, Zusammenleben,  Zusammenarbeit mit Roma und Sinti  unterschiedlichster sozialer Schichten aus 10 verschiedenen Ländern Europas und fördert die Präsentation und den  Austausch von RomaKünstlern untereinander und zwischen Interessierten der Mehrheitsgesellschaft.

www.katjushakozubek.com   

 

Seit 2010 gehört auch die polnische Roma-Künstlerin Anna Debicka aus Gorzòw als Tanzdozentin und Choreografin zum Projekt. Seit 2016 hat das Team männliche Verstärkung bekommen: Artur Szewczyk.  ist  Sänger, Tänzer, Choreograf und Mitbegründer vieler bekannter polnischer RomaEnsembles. Alle drei Künstlerinnen lernten sich bei der Arbeit im renommierten polnischen RomaMusikTheater TERNO kennen. 2017 debütierten sie gemeinsam erfolgreich als Ensemble THAGAR auf dem Internationalen RomaFestival in Ciechocinek und begeisterten dort die rund 6.000 Zuschauer.-

 

Im RDS-Project werden authentische Roma-Volks- und Bühnentänze aus aller Welt vermittelt. Auf dem Schulprogrammm  stehen u. a. Tänze der indischen Kalbelya,  ungarische, serbische, rumänische, andalusische,  polnische, russische Roma-Tänze - verbunden mit  Erläuterungen zur  territorial besonderen Geschichte, Kultur, Religion der Minderheit.

Die Bühnentanzkunst der Polska und Russka Roma ist Schwerpunkt der Ausbildung.

Gerne wird auch ein Bogen zu anderen  Künsten geschlagen: zur traditionellen osteuropäischen  MusikTheaterKunst,  Gesangs-, Dicht- und Erzählkunst, zu Malerei und Kunsthandwerk... 

 

 

Das  Internationale Kulturcentrum Ufa-Fabrik in Berlin ist seit 2011 Hauptveranstaltungsort für die verschiedenen Angebote des RDS Projects.

 

Unterrichtet wird in Einzelworkshops, Tanzprojekten und den beliebten Jahreszeiten-Schulen. Außerdem folgen die RDS-LehrerInnen Einladungen zu diversen Projekten an Schulen,  in Kulturvereine oder in Theater. 

 

Mit dem  "GIPSY DANCE CARAVAN - Programm" gehen die LehrerInnen auf Reisen. Sie treten auf, erzählen von ihrem Leben in der Roma-Kultur , über Verschiedenheiten, Gemeinsamkeiten mit den Mehrheitskulturen und wie sie selbst damit umgehen.

Unterrichtet wird bisher in ganz Deutschland, der Schweiz,Österreich, den Niederlanden und Polen... 

 

Gemeinsame Tanztheaterprojekte von Roma und Nichtroma wie die Show "Unter freiem Himmel" fördern die "Normalität" im Umgang miteinander und tragen so zur Etablierung der Roma-Kultur bei.

 

Seit 2008 organisiert Katjusha Kozubek im Rahmen des Projektes die RDS Festivalreise ROMANE DYVESA nach Gorzów in Polen. Dort findet alljährlich das Internationale RomaFestival "Romane Dyvesa" statt. Neben Tanzseminaren, erleben die TeilnehmerInnen  zwei große Gala-Programme mit den Besten der internationalen Roma-Kulturszene und die Gastfreundschaft polnischer Roma-Familien.

 

Junge Nachwuchskünstler, die sich in der traditionellen Tanzkunst üben wollen, erhalten im RDS Project Förderung, werden in Auftritte integriert oder vermittelt.

Seit Mai 2016 gibt es eine Zusammenarbeit mit derJugendeinrichtung Swietlica "Chavorytko" und dem Ensemble "Romani Cierhen" in Gorzów/Wlkp.

Ambitionierte Roma oder Sinti erhalten Anleitungen zum Aufbau eigener Tanzklassen oder zur Gestaltung eigener künstlerischer Projekte. In Vorbereitung ist für 2018 ein Ausbildungsangebot für junge Roma-Moderatoren.

 

Im RDS-Projekt werden Roma, Mediatoren und Kulturvermittlern auf Anfrage Stipendien zur Förderung der Roma Kultur gewährt. Das selbe gilt für einkommensschwache Menschen. 

 

Alle Lehrer und Lehrerinnen, die im Romany Dance School Projekt unterrichten, haben einen persönlichen Bezug zur Roma-Kultur. Sie sind entweder selbst professionelle Roma- oder Sintikünstler oder  waren bzw. sind Mitglieder von Romamusik Ensembles mit familiären Verbindungen in Roma-Communities.

 

Unterrichtet wird in mehreren Sprachen. Auch in Romanes und Englisch.

 

Die Vermittlung von Lehrerinnen und Lehrern, Tänzerinnen und Tänzern wird von vielen Veranstaltern genutzt. Ebenso das Angebot eigener Produktionen wie Tanzshows und der musikal.-literar. Salon Tziganes, das RDS Studiofest "KHETANES. TOGETHER" und Auftritte des RDS Trios/Ensembles PHENJORIPE.

  

DozentInnen und  Schülerschaft kommen inzwischen aus aller Welt. Darunter Tanzethnologen, Theaterpädagogen, Profitänzer, Stars und Newcomer der internationalen Tanzszene, Schauspieler, Sozialarbeiter, Kulturvermittler…

 

2012 trafen sich zum Highlight des Berliner Schulprogramms - dem Romany Dance Sommer Festival  -  erstmals Roma, Sinti und andere Tanzbegeisterte aus Finnland, der Schweiz, Polen, Russland, Mexico, Großbritannien, Brasilien, Portugal und natürlich Deutschland.  Drei Tage lang zelebrierten sie zusammen die Tanzkunst der Russka und Polska Roma , erfuhren mehr über die Kultur, kamen miteinander ins Gespräch, lernten voneinander, tauschten sich aus. Das internationale Interesse an den Angeboten der Romany Dance School ist seit dem ungebrochen. Viele ehemalige Schülerinnen ließen sich zu ähnlichen Projekten in ihren Heimatländern inspirieren. TanzdozentInnen und dozierende KünstlerInnen  vernetzten sich inzwischen untereinander und werden in ihrer Arbeit vom RDS Project auf vielfache Weise unterstützt.  

 

  

KATJUSHA KOZUBEK ist mit ihrem Projekt Mitglied der  World Artists Initiative „KHETANES“ und dort Koordinatorin für Romani Tanzkunst.